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Unsere Mundart

… is oargschloong oar der Schaai

Adolf Kreil hören
Live-Mitschnitt 1974, 2,1MB, 2:14 Min

Mundarttext

"Allzu wörtliche" Übersetzung

Ja, unner Dorf, dees is niat graouß,
ower immer is wos anners laous.
Wos täglich sua veranschtalt wird,
dees wird vom Schluass oar d’ Schaai oigschmiert
und die Partei’n, Verein’ und Gmoi,
döi hänger ihr Zeich in Kastn ei,
sua is für jedn wos dabei,
am Schluass vorn oar der Schaai.

Ja, unser Dorf, das ist nicht groß,
doch immer ist etwas anderes los.
Was täglich so veranstaltet wird,
das wird beim Schloss an die Scheune rangeschmiert
und die Parteien, Vereine und Gemeinde,
die hängen ihr Zeug in den Kasten rein,
so ist für jeden etwas dabei,
am Schloss vorn, an der Scheune.

Alles annere, wos dann nu passiert,
dees wird vom Fritz (Fickentscher) aaf der Bänk zitiert,
wenn oiner amal sein’ Hosn schlacht
in Erkerschraath bei finstrer Nacht.
Und dass dees niat bekannt wern soll,
wird er aasgschtopft und kinnt ei in Schtool.
Ja, setts Zeich wird, ma koas ja soong
an d’ Schaai niat oichegschloong.

Alles andere, was dann noch passiert,
das wird beim Fritz (Fickentscher) auf der Bank zitiert,
wenn einer einmal seinen Hasen schlachtet,
in Erkersreuth, in finstrer Nacht.
Und dass das nicht bekannt werden soll,
wird er ausgestopft und kommt hinein in den Stall.
Ja, solches Zeug wird, man kann es ja sagen
an die Scheune nicht rangeschlagen.

Motorrodrenner hams all Nacht,
fahrn aaffe und oi, dass ner sua kracht.
Oft fahrn se aa die Bsoffner hoim,
denn vo die Nöichtern nemmers koin
und Staanderlersinger is modern,
nachts immer zwa-draa koa mers häiern -
aa dees wird niat oar d’ Schaai oigschloong,
wenn sich aa die Leit bekloong.

Motorradrennen haben sie jede Nacht,
fahren hinauf und hinunter, dass es nur so kracht.
Oft fahren sie auch die Besoffenen heim,
denn von den Nüchternen nehmen sie keinen
und Ständchensingen ist modern,
nachts um zwei/drei (Uhr) kann man es hören -
auch das wird nicht an die Scheune angeschlagen,
wenn sich auch die Leute beklagen.

Wenn im Dorf amal a Haouchzert is,
dann renner die ganzn Weiwer gwiess,
und naou wird alles genau betracht’,
wos der Bräitigam füra Gsicht haout gmacht,
ob die Braut haout grinner in der Kirng
oder ob s’ vielleicht ham heiern möin.
Wos daou sua d’Weiwer rian und soong,
sollt mer amal oar d’ Schaai oischloong.

Wenn im Dorf einmal eine Hochzeit ist,
dann rennen alle Weiber gewiss,
und dann wird alles genau betrachtet,
was der Bräutigam für ein Gesicht hat gemacht,
ob die Braut hat geweint in der Kirche
oder ob sie vielleicht haben heiraten müssen.
Was da so die Weiber reden und sagen
sollte man einmal an die Scheune anschlagen.

Und amal haout oiner Gäns aafzuang,
döi haouts der Strudl einezuang.
Ja, waou wird mer denn glei suawos finner,
wöi vo uns, dass d’ Gäns niat schwimmer kinner.
Sua kännt mer nu allerhand viertroong,
ower alles koa mer doch niat soong.
Ower in Zukunft, Leitler, merkt’s enk fei,
wird alles oargschloong oar der Schaai!

Und einmal hat einer Gänse aufgezogen,
die hat der Strudel hinein gezogen.
Ja, wo wird man denn gleich so was finden,
wie bei uns, dass die Gänse nicht schwimmen können.
So könnte man noch allerhand vortragen,
aber alles kann man doch nicht sagen.
Aber in Zukunft, Leute, merkt euch (gut),
wird alles angeschlagen an der Scheune.

(oargschloong: angeschlagen, befestigt, veröffentlicht, ausgestellt)

 

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