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Mehr Christbäume für Erkersreuth

Frankenpost

Seit gestern strahlen beide

Erschienen im Ressort Selb am 01.12.2010

von Gisela König

Den Erkersreuthern war ihr Christbaum in der Dorfmitte zu klein,
daher sorgten sie in Eigenregie für einen "großen Bruder".
Der Bauhof bringt auch dort eine Lichterkette an.

Selb-Erkersreuth - Es wurde nicht öffentlich gejammert, nicht kritisiert, nicht geschimpft. In Erkersreuth und im Selber Bauhof waren Männer und Frauen der Tat am Werk, die spontan handelten und anpackten. So kommt es, dass in der Erkersreuther Ortsmitte jetzt zwei Weihnachtsbäume im Lichterglanz erstrahlen - ein kleinerer und seit gestern noch ein "großer Bruder".

Mehr Christbäume für Erkersreuth

Heinz Schneider und Kurt Wunderlich (links) brachten gestern Vormittag am "großen Bruder" des Erkersreuther Weihnachtsbaums eine Lichterkette an. Rechts der Stein des Anstoßes: die kleine gewachsene Korea-Tanne, die den Erkersreuthern zu mickrig ist. Foto: Gisela König

Folgendes hat sich zugetragen: In der Erkersreuther Ortsmitte (gegenüber dem Gasthaus "Zur grünen Au") haben die Männer vom Bauhof kürzlich die Lichterkette an dem kleinen Baum angebracht. Diese Korea-Tanne hat die Stadtgärtnerei vor einigen Jahren gepflanzt, um endlich wieder einen gewachsenen Weihnachtsbaum in Erkersreuth zu haben. Heuer wurde das Tännchen als groß genug erachtet und mit einer Lichterkette versehen, um als Dorfchristbaum in der Advents- und Weihnachtszeit zu erstrahlen. Am ersten Adventssamstag fand das traditionelle Adventssingen im Erkersreuther Angerpark statt, wo ebenfalls ein Christbaum steht - ein schönerer und vor allem größerer, wie manche Erkersreuther fanden. Als sie auf dem Heimweg an der kleinen Korea-Tanne vorbeikamen, erschien ihnen diese plötzlich arg mickrig. Bei der anschließenden Einkehr im gegenüberliegenden Gasthof wurde am Biertisch eifrig diskutiert. Einziges Thema: der viel zu kleine Christbaum.

Ein findiges Völkchen

Die illustre Erkersreuther Stammtisch-Runde kam auf die Idee, der kleinen Tanne einen "großen Bruder" zur Seite zu stellen. Mit Brigitte Hollering fand sich auch gleich eine bereitwillige Baum-Spenderin. Bereits am Sonntag wurde die stattliche Blautanne im Garten von Brigitte Hollering abgesägt und mittels Radlader, den ein Erkersreuther Landwirt zur Verfügung stellte, auf den Platz in der Ortsmitte transportiert. Und weil die Erkersreuther ein findiges Völkchen sind, fanden sie auch gleich das im Boden eingelassene Rohr, in das bisher die Christbäume gestellt wurden. Und sie hatten Glück: Der Stamm der Blautanne passte genau hinein. Er musste lediglich ein wenig verkeilt werden. Nun stand er da, der "große Bruder - allerdings ohne Beleuchtung. Ein Erkersreuther ließ seine Beziehungen spielen. Eine E-Mail an Heinz Schneider im Selber Bauhof genügte. Dieser erklärte sich spontan bereit, die Blautanne ebenfalls mit einer Lichterkette zu versehen. Dies geschah am Dienstagvormittag, sodass seit gestern in der Erkersreuther Ortsmitte zwei Weihnachtsbäume im Lichterglanz um die Wette strahlen, mit einem Unterschied: Die Blautanne hat nach dem 6. Januar 2011 ausgedient, die kleine Korea-Tanne darf weiterwachsen und wird einst ihren "großen Bruder" beerben. Stadtgärtner Thomas Frank vom Baubetriebshof teilt zum Thema öffentliche Weihnachtsbäume in Selb mit, dass man seit zirka fünf Jahren Bäume auf den Plätzen der Ortsteile pflanze, um die Mitarbeiter zu entlasten. Immerhin stellt der Bauhof jährlich zwölf Weihnachtsbäume auf den Dorfplätzen auf. Dazu kommen weitere sechs Christbäume in den öffentlichen Gebäuden wie Rathaus, VHS oder Musikschule. Alle Bäume werden gespendet, so Frank, aber meist reichten diese Gaben nicht aus. "So haben wir heuer sogar einen Aufruf gestartet, Bäume zu spenden", so der Stadtgärtner. Dabei mussten die Bauhof-Mitarbeiter bis nach Schönwald und Höchstädt ausrücken. Diese Bäume seien zwar kostenlos, aber die Arbeit damit bleibe am Bauhof hängen. Wie Frank betont, müssten die Fichten oder Tannen meist vom Bauhofpersonal gefällt, transportiert, aufgestellt und geschmückt werden.

Fast für die Ewigkeit

Aus diesem Grund sei man dazu übergegangen, auf den Dorfplätzen Nadelgehölze zu pflanzen. In Erkersreuth habe man sich für eine Korea-Tanne entschieden, die zwar anfangs langsam wächst, dafür aber später, wenn sie ihre Endhöhe erreicht hat, kaum noch größer wird. "Damit hat man einen Weihnachtsbaum nahezu für die Ewigkeit", so die Überlegungen des Stadtgärtners. Erkersreuth ist nun der einzige Ortsteil, der gleich vier öffentliche Weihnachtsbäume hat: das Exemplar im Angerpark, ein weiteres in der Schulturnhalle, das ebenfalls vom Bauhof aufgestellt wurde, sowie die beiden auf dem Dorfplatz - die kleine gewachsene Tanne und die im Handstreich zusätzlich organisierte. Heinz Schneider und Kurt Wunderlich verrichteten gestern gut gelaunt die zusätzliche Arbeit und versahen den "großen Bruder" mit einer Lichterkette.

Dabei ließ Heinz Schneider humorvoll verlauten, dass sich die Selber und die Bewohner der Ortsteile in den kommenden Jahren wohl mit kleineren Weihnachtsbäumen abzufinden hätten, "denn bei der schrumpfenden Bevölkerung müssen natürlich auch die Christbäume kleiner werden".

Die Korea-Tanne

Die Korea-Tanne (Abies koreana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen in der Familie der Kieferngewächse. Sie wächst als ein immergrüner Baum. Sie bildet eine meist breit kegelförmige Baumkrone mit in Etagen waagrecht abstehenden Ästen aus. Sie erreicht Wuchshöhen bis etwa zehn Meter. Die Korea-Tanne ist langsam wachsend mit Jahrestrieben von etwa 10 bis 15 Zentimetern.

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