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Schloss Erkersreuth
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"Sagenhaftes" aus Erkersreuth

In Erkersreuth ist es namentlich das Schloss, von dem der Volksmund viel von der "Weißen Frau" zu erzählen weiß.
Ihr Aufenthalt war angeblich auf dem Schlossboden. Sie kündete durch ihr Erscheinen immer ein bevorstehendes Unglück an.
Der Sage nach soll das Gespenst die ruhelose Seele einer Freifrau gewesen sein, die ihren Gemahl durch den Giftbecher beseitigt hatte.
Man weiß sogar zu berichten, dass diese Giftmörderin auf einem Gemälde im Ahnensaal des Schlosses abgebildet war.


Die Wöchnerin und ihr Kind

Im Schloss zu Erkersreuth befand sich vor langer Zeit einmal eine Mutter mit ihrem erst einige Tage alten Kind. Es war ein stürmischer und regnerischer Herbsttag. Der Wind heulte um die Schlossmauern, peitschte den Regen an die hohen Fenster und glotzte grau und geisterhaft in sie hinein. Brechend raste er durchs Geäst der ehrwürdigen Schlossbuche, die ihre mächtigen Äste wie schützende Arme über einen Teil des Daches streckte.
Der Mutter kam es an diesem Tag im Schloss nicht ganz geheuer vor. Es wurde ihr noch unheimlicher, als sie durch irgendeinen Umstand mit ihrem Kind für längere Zeit allein gelassen war.
Plötzlich hörte sie auf den Gängen und Treppen ein Sausen und Rauschen. Sie ahnte gleich nichts Gutes. Und wirklich, es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Zimmertür und die weiße Frau trat herein. Stumm und geräuschlosen Schrittes ging sie zur Wiege, hob das Kind vor den Augen der Mutter heraus und verschwand mit ihm, während hinter ihr die Tür wieder lautlos ins Schloss fiel.
Die Mutter war vor Schreck am ganzen Körper wie versteinert. Es war ihr in diesem Augenblick nicht möglich, die weiße Frau von ihrem Raub abzuhalten.
Als sie sich wieder gefasst hatte, eilte sie in ihrer Todesangst in die Nachbargemächer um Hilfe. Im Schloss herrschte große Aufregung.
Als sie mit den herbeigerufenen Schlossbewohnern ins Zimmer zurückkehrte, lag das Kind zum Erstaunen der Anwesenden - mit dem Gesichtchen nach unten gewendet - wieder in der Wiege. Sie dankte dem lieben Gott für die wunderbare Hilfe in ihrer großen Not.

Die Sage dürfte aber in ihrer ursprünglichen Form einen dramatischen Ausgang gehabt haben, da die weiße Frau im Erkersreuther Schloss von ihrem Aufenthalt im Schlossboden nur herunterwandelte, wenn ein Unglück bevorstand.


Oberhalb des Erkersreuther Bahnwärterhauses befindet sich ein Wäldchen, das schon seit alter Zeit volkstümlich als "Köhlerhölzl" bezeichnet wird. Undurchdringlich und dunkel soll besonders hier der Wald gewesen sein und man glaubte, dass es bei hereinbrechender Dunkelheit darin dort nicht geheuer wäre. Angsterfüllt eilten die Menschen zu dieser Zeit an ihm vorüber und blickten scheu in das Dunkel des Waldes. Um die Mitternachtsstunde soll es überhaupt nicht ratsam gewesen sein, an dieser Stelle vorbeizugehen.

Der feurige Hund

Vor vielen Jahren ging einmal ein Mädchen aus Wildenau zu später Abendstunde von einem Besuch in Erkersreuth nach Hause. Als sie fast am Ende des Hölzchens angelangt war, hörte sie auf einmal ein Geräusch im Walde. Im Nu kam ein Hund mit feuriger Zunge und blitzenden Augen aus dem Wald auf sie zu. In Todesangst, mit einem Gebet auf den Lippen, eilte die Erschreckte dem Ort Wildenau entgegen. Der Hund wich nicht von ihrer Seite. Erst in der Nähe des Elternhauses, als der Haushund ihr Kommen durch Bellen ankündete, verschwand das feurige Tier. Vollkommen erschöpft und in großer Aufregung erzählte sie sogleich das schreckliche Erlebnis. Nie wieder wollte sie zu so später Stunde an dieser Stelle allein vorübergehen.


Unterirdische Gänge

Unter dem heute noch stehenden alten Erkersreuther Ritterschloss mit seinen Nebengebäuden sollen sich einige unterirdische Gänge befunden haben, durch die man bei drohender Gefahr an verschiedenen Stellen der näheren Umgebung ins Freie gelangen konnte. Auch alte Felsenkeller sollen durch Gänge mit dem Schloss verbunden gewesen sein. Wie ferner eine alte Überlieferung besagt, soll sogar ein Hauptgang, in dem man bequem gehen konnte, das Schloss mit der Burg Thierstein verbunden haben.


Die Erkersreuther Galgenberge

Die Herren des Erkersreuther Rittergutes besaßen die hohe Gerichtsbarkeit, mit der im Jahre 1527 der Ritter Wolfgang von Raithenbach von Kasimir und Georg von Brandenburg belehnt wurde.

Dieses hohe Recht hatten nur auserwählte Rittergeschlechter, während die niedere Gerichtsbarkeit allen Herrensitzen zustand.

Den Erkersreuther Schlossherren oblag also das Recht, mit den Geschworenen über Leben und Tod ihrer Untertanen zu entscheiden. Hatte jemand eine Tat begangen, die die Todesstrafe forderte, so musste er sein Verbrechen an dem Galgen sühnen.

An den Stellen, wo einst der Erkersreuther Galgen gestanden haben soll, erinnern Flurnamen und Sagen. Sein Standort muss aber im Laufe der Zeit gewechselt haben, da noch heute drei Stellen darauf hinweisen.

Die Felder des Bäckermeisters Ploß auf der Anhöhe beim Plößberger Bahnwärterhaus tragen die Flurbezeichnung "Auf dem kleinen Galgenberg".

Um die Jahrhundertwende befand sich auf diesem Platz ein Hölzel mit einem kleinen Steinbruch. Der Wald wurde später gerodet, der Steinbruch zugeschüttet und Ackerland daraus gemacht. Vom Steinbruch sieht man heute nur noch eine kleine Senke und anschließend ein Stück Ödland mit etlichen Steinblöcken. Der überlieferte Flurname erinnert an die regelmäßige Richtstätte

Ebenso berichtet eine Sage, dass eine Freifrau ihren Gemahl bewogen haben soll, den Galgen nach dem Schatzbacher Hügel versetzen zu lassen.

Alte Dorfbewohner wollen von ihren Vorfahren gehört haben, dass auch auf dem Reuthberg einmal eine Richtstätte gewesen sei, die noch lange Zeit nach Verschwinden des Galgens von den Menschen aus abergläubischer Furcht gemieden wurde.

An diese Stelle erinnert folgende Sage:

Südlich vom Erkersreuther Schloss befindet sich der Reuthberg, von dessen einstiger Waldung nur noch ein kleiner Teil vorhanden ist und der im Volksmund in seiner Gesamtheit die Bezeichnung "Krähenhölzel" führte.

Auf einer Stelle desselben soll sich einst der Galgen befunden haben, an dem die von Erkersreuther Schlossherren zum Tode Verurteilten hingerichtet wurden.

Den vorüberziehenden Menschen zur Mahnung ließ man die Hingerichteten längere Zeit an dem Galgen hängen. Dieses schaurige Bild war auch vom größten Teil der Schlossgemächer aus zu sehen.

Dies beeindruckte die einzige Tochter eines Schlossherrn so sehr, dass sie ihren Vater bat, den Galgen auf einem vom Schloss aus nicht sichtbaren Ort aufstellen zu lassen. Da der Vater sein Kind über alle Maßen lieb hatte, erfüllte er ihm den Wunsch:

Er ließ den Galgen auf dem Bergel oberhalb der Schatzbacher Mühle aufstellen.

Seit dieser Zeit soll dieses den Namen Galgenberg ("Auf dem großen Galgenberg") tragen.


Das goldene Hufeisen

Gleich hinter Erkersreuth, wo sich der Fahrweg in zwei nach Wildenau führende Fußwege gabelt, dehnen sich zwischen diesen größere Moorwiesen aus.

Der im Volksmund bekannteste Teil dieser Moorgegend ist die "Alte Wiese", auf der sich der Gemeindetorfstich befand, der schon sehr alt sein soll.

Von ihm weiß die Sage folgendes zu berichten:

Vor langer Zeit sollen einmal einige Erkersreuther Bauern Torf gestochen haben. Beim Ausstechen der Torfziegel bemerkte einer von ihnen einen glänzenden Gegenstand. Als er ihn aufhob und näher betrachtete, war es ein goldenes Hufeisen.

Über diesen kostbaren Fund waren alle sehr erstaunt.

Man kam gleich zu der Ansicht, dass dieses nur von dem Pferd eines hohen Schwedenoffiziers aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs stammen könne, der aus Unkenntnis der Gegend in dieses Moorgebiet geraten war.


Der alte Torfstich

Auf den moorigen Wiesen um den unteren Zemschenteich wurde in alter Zeit viel Torf gestochen. Aus dieser Zeit berichtet uns der Volksmund von Funden fast noch erhaltener Baumstämme, eines Menschenskeletts sowie von Waffen und Resten eines hier nicht gebräuchlichen Wagens.

Hieran knüpft sich die Sage, dass im Dreißigjährigen Krieg dort ein Scharmützel stattgefunden haben soll.


Das Schwedenhölzel

Hart an der Grenze des Erkersreuther Gemeindegebiets, jedoch auf Lauterbacher Grund, befindet sich das sog. Schwedenhölzel. Vor Jahrhunderten war es noch viel größer und reichte weit ins Erkersreuther Gebiet hinein.

Von ihm erzählt die Sage, dass im Dreißigjährigen Krieg ein Trupp Schweden dort ein Lager aufgeschlagen hätte.

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